Google Tagmanager: Vor-, Nachteile und Möglichkeiten
Vor wenigen Monaten hat Google die Version 2 des Google Tagmanagers veröffentlicht. Die erste Version ist fast 3 Jahren alt. Man sollte meinen, dass inzwischen alle Websites, die vernünftig tracken wollen, auf den Tagmanager umgestellt hätten. Dem ist aber nicht so. Oft begegnet einem noch der Pre-Universal-Code. Gerade für die, die noch nicht auf Universal umgestellt haben, bietet sich der Tagmanager an. In diesem Blogpost, der der Start einer Serie ist, geht es um die Vorteile und Möglichkeiten des Tagmanagers.
Die Vorteile des Tagmangements hat nicht nur Google erkannt. Deshalb gilt dieser Artikel mit Einschränkungen auch für die folgenden Tagmanager:
- Ensigthen (aka Tagman)
- Tealium
- Adobe DTM
- Opentag von Qubit
- Tagcommander
- Supertag von datalicious
- Innometrics
Wenn Dir ein weiterer Tagmanager einfällt, dann schreib den doch in die Kommentare.
Eines haben alle Tagmanager gemeinsam – und das macht sie so praktisch: Sie ermöglichen das Einbinden von neuem Code, ohne dass die IT tätig werden muss. Dadurch können Änderungen schneller veröffentlicht werden, zum Beispiel das neue Snippet für die Heatmap.
Was ist der Google Tagmanager
Man erreicht den Google Tagmanager unter der Url: tagmanager.google.com. Mit ihm kann man seine Javascripts über eine Oberfläche einbinden, ohne dass die Entwickler Änderungen am CMS, Blog oder sonstigen System vornehmen müssen. Man ändert nicht mehr den Code auf der Website, sondern im Tagmanager. Der Stephan hat bei onpage.org einen feinen Artikel dazu geschrieben.
Vorteile des Google Tagmanagers
Der Google Tagmanager hat eine ganze Menge Vorteile:
Benutzermanagement
Der Tagmanager erlaubt es, dass mehrere Personen Zugriff auf die Erstellung und Veröffentlichung von Tags haben. Sie können Rechte einschränken und anpassen.
Testen von neuen Javascripts
Bevor man mit den neuen Javascripts online geht, kann man die Skripte auf der Website testen, ohne dass Besucher der Website davon in Mitleidenschaft gezogen werden.
Weniger IT
Die IT muss weniger in den Code eingreifen. Besonders wenn es darum geht, Sachen zu Testen, kann man die Änderungen im Google Tagmanager erstellen und testen (Proof-of-Concept). Anschließend kann die IT anhand der Lösung des Tagmanagers die Änderungen in den Quellcode der Seite aufnehmen.
Versionierung
Durch die Versionierung kann man jederzeit einen Schritt zurück gehen und evtl. fehlerhafte Änderungen schnell korrigieren.
Templates
Es gibt für unterschiedliche Anwendungszwecke fertige Templates:
- Google Analytics
- Google Adwords
- doubleclick
- Marin
- comscore
- dstillery
- Mediaplex
- etc.
Diese Templates ermöglichen eine schnelle Konfiguration des Systems.
Dies ist nur eine kleine Auswahl der Vorteile, besonders spannend sind die Anwendungsfälle, die man damit abdecken kann. Hier ein paar Beispiele für Anwendungen im Zusammenhang mit Google Analytics:
- unterschiedliche Tracking-Ids für die Live-, Test- und Staging-Domains
- Klicks auf bestimmte Links tracken (Beispiele: bestimmte Domains, mailto-Links)
- TrueBouncer und TrueReader implementieren
- Soziale Interaktionen (Facebook, Twitter, Linkedin) tracken
- …
Nachteile des Google Tagmanagers
Ich möchte nicht verschweigen, dass es auch Nachteile beim Google Tagmanager gibt.
Sicherheit
Jeder der Zugriff auf den Tagmanager hat, kann die Inhalte der Website ändern. Das kann das Laden von Trojanern und auch das Verändern von Werbeanzeigen sein. Gerade bei solchen Dingen solltest du überlegen, ob du nicht mit der 2-Stufen-Authentifizierung bei Google anfängst (falls Du es noch nicht machst).
Support
Google bietet beim Tagmanager den gleichen Support wie bei allen kostenlosen Produkten. Das ist in der Regel nicht viel und gerade große Seiten sollten sich überlegen, auf spezielle Lösungen zu gehen.
Schwierige Fehlersuche
Für die IT kann es mitunter schwer sein, Fehler zu finden, wenn der Fehler von Änderungen des Google Tagmanagers kommt.
Beste Integration mit Google Analytics
Der Google Tagmanager funktioniert sehr gut mit Google Analytics. Andere Trackinglösungen werden nicht direkt unterstützt. Gegebenenfalls kann man sie selber einbinden.
Fazit
Wer Google Analytics benutzt, sollte auch den Tagmanager benutzen. Mit dem Tagmanager gibt es feine Möglichkeiten, bestimmte Sachen schnell umzusetzen. Aber der Tagmanager sollte mit Vorsicht genutzt werden. Es hilft sehr, wenn jemand mit Javascript-Kenntnissen den Tagmanager konfiguriert. Das Veröffentlichen neuer Versionen sollte in der Hand eines Verantwortlichen liegen. Generell kann man sagen, dass das Einbinden von Skripten über einen Tagmanager der Weg ist, den man gehen sollte.
Dies war der erste Teil meiner Serie über den Google Tagmanager. In Kürze folgen Beiträge für die richtige Anwendung.
Moin Michael, ich würde Dir empfehlen, Dir auch unbedingt mal Segment.com (vormals segment.io) anzuschauen. Die erleichtern die Kommunikation zwischen den verschiedenen per Tagmanager eingebundenen Systemen. Wenn man also z.B. aus Totango ein Kundensegment, was akut Churn gefährdet ist, identifiziert, kann man Rückschlüsse zu den Besuchern in der Webanalyse ziehen und zugleich in Salesforce eine Kampagne starten.
Hi Chris,
ja, segment.com ist auf jeden Fall sehr interessant. War lange nicht mehr auf deren Website, aber da scheint sich einiges getan zu haben. Danke für den Hinweis.